Wie Polizei und Presse fahnden!

14. Juni 2010

Über das Wochenende gab es zwei versuchte Raubüberfälle im Stadtgebiet, beide Bereich Oberndorfer Strasse. Wohin die führt, wissen wir. Wie in solchen Fällen üblich, ist die Täterbeschreibung mehr als witzig! (Guck da!) „Jugendliche“, „jugendhafte“ Personen, das ist alles. Wer soll denn anhand einer solchen dämlichen Beschreibung jemand finden. Wer verhindert eigentlich eine genaue Täterbeschreibung? Die Polizei oder die Presse oder beide? Habe bereits im Fall des Singener Mörders, der eine Taxifahrerin ermordet und die zweite vergewaltigt hat, dasselbe angemahnt. Viele Zeitungen schrieben erst nichts über seinen osteuropäischen Akzent! Jetzt hat man ihn. Aber warum zum Teufel kann man der Bevölkerung nicht klipp und klar von vornherein alle Einzelheiten nennen? Warum muß immer verschleiert werden? Auch der Polizeistatistik darf man nicht trauen, die für Rottweil kürzlich so toll ausfiel, die kann man auch frisieren. Dazu ein ander Mal mehr!

22 Antworten to “Wie Polizei und Presse fahnden!”

  1. Peter Rexer Says:

    Schantle,
    da greift wieder einmal, wie so oft, der lange Arm Adolf Hitlers.

    Sobald Du hier in diesem Land für eine härtere Gangart plädierst, wirst Du sofort in die rechte Ecke gestellt.

    Durch unsere Gutmenschen und Allesumarmer, hauptsächlich in der Politik, haben wir ein Klima im Land, welches dazu geführt hat, daß sich mein kleines Patenkind als Nazi beschimpfen lassen muss.

    Wann haben die Claudia Roths in diesem land entlich fertig?

    Es sind doch alle gern gesehen in unserem Land, aber jeder, Deutscher oder Zugewanderter sollten sich an die bestehenden Regeln halten und die Kultur des Landes respektieren.

    Verfolgen wir diese Politik aber weiter (jeden Tag ein Eimer Schuld überm Kopf ausgeschüttet, wieder mal ein Mahnmal, wieder mal ne Hindenburgstrasse zur Dutschestrasse umbenannt, weils die „ehemals Verfolgten“ und die rot-grünen Rumschwuchtler so wollten, dann wird den „wirklich“ Braunen der Nährboden nie entzogen.

    Liebe Ossis, wir Wessis bitten Euch um Entschuldigung, da wir Euch 1989 zu Nazis gemacht haben. Davor seid Ihr stolze Bürger eines der beiden Deutschen Staaten gewesen.

    peter

  2. Väterchen Frost Says:

    Das Hauptproblem dürften nicht Polizei und Presse sein, sondern die Menschen, die Gedächtnisse wie ein Sieb haben. Drei Zeugen – unter Umständen drei verschiedene Täterbeschreibungen für ein und die selbe Person. Kennt man von Verkehrsunfällen.

    Oder gehts Schantle nur um die Herkunft der Täter, um ein bisschen zu hetzen?

    Wenn es Details zur Personenbeschreibung gibt, wieso sollte die Polizei die nicht nennen?

  3. schantle Says:

    Ja, es gibt leider hunderte von Beispielen, wo klar ersichtlich ist, dass bestimmte Zeitungen Details weglassen, damit der Bürger nicht wissen soll, wer der Täter ist. Mir geht es um die Wahrheit, ich hasse Ideologen und Volkserzieher!

  4. Klepfer Says:

    @Väterchen Frost

    Die Auflösung der beiden Fälle liegt auf der Hand. Man muss sich nur anschauen, wo das Ganze passiert ist:

    In der Oberndorfer Straße…

    Wenn man die Verlängerung der Oberndorfer Straße weiterfährt landet man bekanntermassen im Hegneberg…

    Wer es nicht wissen sollte: Der Hegneberg ist ein Neubaugebiet, in dem sich fast ausschließlich Russen und/oder Russlanddeutsche angesiedelt haben. Auf den Straßen hört man nur Russisch. Ein trauriges und gruseliges Beispiel der Selbstgetthoisierung. Zum Bild passt ein offener Pavillion an der Einfahrt zum Hegneberg, wo die älteren Russen auf der Straße um Geld und Wodka zocken.

    Ich möchte hier ausdrücklich feststellen, dass die meisten Russlanddeutschen ganz normale Leute ohne jedes kriminelle Problem sind. Sehr viele sind in unserer Gesellschaft angekommen und bereichern unser Gemeinwesen. Leider bei weitem nicht alle. Fakt ist nämlich, dass junge Männer mit russischem Migrationshintergrund weit überproportional an unserer Kriminalitätsstatistik beteiligt sind. Vor einiger Zeit habe ich mich mit einem Justizbeamten des Rottweiler Gefängisses unterhalten. Der erzählte mir, dass über 70% seiner „Kunden“ Russen bzw. Russlanddeutsche sind und waren.

    Diese Feststellung hat nichts mit dumpfer Hetze zu tun, sondern ist einfach eine nicht tolerierbare Katastrophe, die uns alle betrifft.

    Es wäre mir das Liebste, wenn die russische „Community“ selbst mit ihrem Ausschuss aufräumen würde und das Problem sich so von selbst erledigt.

    Ich grüße die frostigen Väter aus dem sibirischen Wald!

  5. Klepfer Says:

    @schantle

    Wem es noch nicht aufgefallen ist: Deutschlands Presse und Medien sind nicht frei sondern seit langem gezielt gesteuert.

    Das beste Beispiel ist unser Regierungsbezahlfernsehen ARD und ZDF. Der Gutmenschenfunk mit seiner Inkassotruppe GEZ selektiert beispielsweise ganz bewusst und gezielt Informationen. Wer sich nicht nur von den öffentlich-rechtlichen Propagandaabteilungen des bundesdeutschen Parteienkartells berieseln läßt, sondern noch eine oder zwei überregionale oder ausländische Zeitungen liest (ich empfehle z.B. die NZZ), wird merken, wieviel Information dem Plebs vorenthalten wird.

    Interessanterweise ist in der freien Schweiz folgendes möglich:

    http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/svp_solothurn_auslaender_polizeiberichte_1.2420770.html

    Könnt Ihr Euch das in Gutmenschistan (Deutschland) vorstellen??!

    P.S. Einige Schweizer haben uns übrigens eingeladen, Schweizer zu werden:

    http://www.welt.de/politik/ausland/article8001661/SVP-will-Baden-Wuerttemberg-der-Schweiz-angliedern.html

    ICH BIN DER ERSTE, DER BEITRITT!

  6. Väterchen Frost Says:

    Kann ja jeder behaupten. Beispiele, in denen Zeitungen relevante, bekannte Details (Größe, Kleidung, so was) weggelassen haben?

  7. Väterchen Frost Says:

    Wenn BILD schreibt: „Dieser Türke machte dies und das“ geht dir das also auf den Senkel, da du Ideologen und Volkserzieher hasst. Richtig? (Das IST Volkserziehung)

  8. schantle Says:

    Du hast keine Ahnung! Oft lässt sogar BILD die Nationalität weg! Da musst du erst 10 verschiedene Zeitungen durchgucken und eine verplappert sich dann! So sieht es aus im Land! Im übrigen geht es nicht um Russlanddeutsche nur, wir haben auch bestimmte andere Ausländergruppen im Land, die Polizei nennt sie Südländer, und damit ist nicht Italien und Spanien gemeint!

  9. Väterchen Frost Says:

    Krude Verschwörungstheorien hier. Weil der Hegneberg nicht weit ist, sind die Täter Russlanddeutsche. Wenn die Polizei das nicht weiß, soll sie (und die Presse) das trotzdem kommunizieren, damit es in euer Weltbild passt?

    @Schantle: Na, wenn BILD die Nationalität weg lässt, wird die Tat nichts mit dieser zu tun haben. Dann hält sie sich ausnahmsweise schlicht an den Pressekodex (der insbesondere von Verschwörern ja häufig als gutmenschlich und überflüssig betrachtet wird). Du kannst ja für dessen Abschaffung eintreten.

    http://www.presserat.info/inhalt/der-pressekodex/einfuehrung.html

  10. Gularo Says:

    P.S. Einige Schweizer haben uns übrigens eingeladen, Schweizer zu werden:

    http://www.welt.de/politik/ausland/article8001661/SVP-will-Baden-Wuerttemberg-der-Schweiz-angliedern.html

    ICH BIN DER ERSTE, DER BEITRITT!

    Grüezi mitanand – Da bin ich aber so sofort dabei!
    Was spricht eigentlich dagegen, den ewigen Bund mit den Eidgenossen wieder aufleben zu lassen?

  11. MaVo Says:

    Eben. Dieser Bund wurde ohnehin nie offiziell beendet 😉

  12. Klepfer Says:

    @Väterchen Frost

    Von wegen Verschwörungstheorien. Natürlich war hier niemand dabei, als die Straftaten geschahen, aber es fällt doch auf, dass bezogen auf den Anteil in der Bevölkerung die Ausländer bzw. die Bürger mit Migrationshintergrund überproportional hoch am kriminellen Geschehen beteiligt sind. Insofern ist es sehr wahrscheinlich, dass bei den Überfällen Underdogs vom Hegneberg involviert waren.

    Hier steht die geschönte Statistik:

    http://www.auslaender-statistik.de/bund/verurt_2.htm

    (Die Tabellen beziehen sich auf die tatsächlichen Ausländer und nicht auf die mittlerweile Eingedeutschten mit Migrationshintergrund – d.h. die dort angegebenen Werte könnten bei einer Gesamtbetrachtung aller „Zugereisten“ locker verdoppelt werden)

    Auch hier ist die Schweiz richtungsweisend. Da gibt es eine Eidgenössische Volksinitiative „für die Ausschaffung krimineller Ausländer“.

    Gucke da:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Eidgen%C3%B6ssische_Volksinitiative_%27f%C3%BCr_die_Ausschaffung_krimineller_Ausl%C3%A4nder_(Ausschaffungsinitiative)%27#Vergleich_zwischen_Initiative_und_Gegenvorschlag

    Noch einmal ganz deutlich: Wer sich hierzulande wohlverhält und auch anpasst, der ist auch wirklich herzlich willkommen! Es kann aber nicht sein, dass wir Deutschen in unserem eigenen Land von einem dummblöden Lumpenproletariat „südländischer“ oder „östlicher“ Herkunft terrorisiert werden. Das sollte eigentlich verständlich sein. Ich will mir auch nicht durch den politisch korrekten Mainstream verbieten lassen, die Wahrheit zu sagen.

    Ich glaube, das es im wohlverstandenen Eigeninteresse der jeweiligen Bevölkerungsgruppen unserer Stadt ist, mit notorischen Störern selbst aufzuräumen. Sei es durch familiären oder psychischen Druck oder sei es durch gezielte Zusammenarbeit mit der Polizei.

  13. Klepfer Says:

    @ Gularo

    …Was spricht eigentlich dagegen, den ewigen Bund mit den Eidgenossen wieder aufleben zu lassen?…

    Nünt – aber auch wirklich gar nünt.

    🙂

  14. Väterchen Frost Says:

    @Klepfer: Nur weil es wahrscheinlich ist (sprich: keinesfalls sicher), sollen Polizei und Presse nach einem Deutschrussen fahnden?

    Ihr habt Ideen.

  15. Joseph Says:

    Sollen sie, haben sie! Was haben sie gefunden?Einen Deutschrussischen „Mitmenschen“.


  16. @all: Seit wann *fahndet* die Presse eigentlich? Und warum immer die Unterstellung, wir würden irgendetwas auf Geheiß oder aus eigenem Antrieb unterdrücken? Sie hat, das glaubt mir hier wahrscheinlich keiner, absolut garnix mit der Realität zu tun. Wenn wir Informationen dazu bekommen, dass Deutschrussen jemanden verprügelt oder beraubt haben, dann steht das ganz genau so im Blatt.

    Vielleicht – nur mal als gedankliche Anregung – ist die hier beschworene, von mir aus auch außerordentlich hohe Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei den Räubern um deutschrussische Hegnebergler handelt, der Polizei nicht ausreichend, um gleich nach Deutschrussen zu fahnden. Und so vielleicht die wahren Täter systematisch von der Fahndung auszunehmen. Ist es das, was Väterchen Frost sagen wollte? Gute Idee.

  17. Klepfer Says:

    @Peter Arnegger

    Die Presse fahndet natürlich nach gar nichts. Das ist nicht Eure Aufgabe. Ich sage auch nicht, dass Du irgendwelche Informationen unterdrückst. Es ist eher so, dass Du Dein Handwerk verstehst: Die NWRZ ist ein Segen für Rottweil und die ganze Region. Ihr setzt Euch qualitativ sehr angenehm von den Wettberwerbern ab.

    Wenn man sich aber Deinen Berufsstand im Globalen anschaut, fällt auf, dass es durchaus in weiten Teilen ein politisch korrektes Agreement darüber gibt, was geschrieben werden darf und was nicht.

    Wenn wir beim Beispiel bleiben: Der Deutsche Presserat bestimmt in Ziffer 12.1 („Berichterstattung über Straftaten“) seines „Pressecodex“:

    „In der Berichterstattung über Straftaten wird die Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu religiösen, ethnischen oder anderen Minderheiten nur dann erwähnt, wenn für das Verständnis des berichteten Vorgangs ein begründbarer Sachbezug besteht. Besonders ist zu beachten, dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten schüren könnte.“

    Guck da: http://www.presserat.info/uploads/media/Pressekodex_01.pdf

    Im Übrigen hast Du recht und ich entschuldige mich beim frostigen Vater für meine Vorverurteilung. Hätte ich nie sagen sollen und ist in sich nicht logisch. Nicht umsonst wussten schon die alten Römer: In dubio pro reo.

    🙂

  18. Väterchen Frost Says:

    @Klepfer: Kein Problem, jedem seine Meinung.

    Was aber aus guten Gründen immer gilt, ist, ganz genau: In dubio pro reo.

    Ich finde übrigens, dass es hier in dieser Diskussion ein gutes Beispiel gibt, das für Pressekodex/12.1 spricht:

    Kommentator Joseph schreibt „Mitmenschen“ (sic!) und keiner sagt was. Man muss weder links, noch Öko noch sonstwas sein, um die Gänsefüßchen außerordentlich abscheulich zu finden. Hegneberg hin, Hegneberg her.

  19. Fahnder Says:

    In dubio pro duriore ! 😀

  20. Klepfer Says:

    @Fahnder

    Rhetorisch geniale Antwort!

    🙂

    Trotzdem sollte man nicht vorverurteilen und als Russlanddeutscher würde mir vermutlich auch das Messer im Sack aufgehen, wenn ich nolens volens unter Generalverdacht gestellt werden würde. Daher bleibe ich bei meiner Rücknahme.

  21. Klepfer Says:

    Im Nachgang:

    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,708168,00.html

    Gutmenschenzensur ist leider ein Fakt.

  22. guckda! Says:

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    Osnabrück. Zwei Jugendliche bedrohen vier Schüler. Ein Mann greift ein, schützt die Opfer. Die Jugendlichen schlagen zurück, treten auf den 50-Jährigen weiter ein, als er schon am Boden liegt. Er verliert das Bewusstsein. Er stirbt.

    Soweit ein Fall von Jugendgewalt, wie er in den Medien hundertfach wiedergegeben worden ist. Woher die Täter stammen, stand zunächst nicht da. Immer wieder geht es beim Thema Migranten und Medien um diese Frage. Auch nach der geschilderten Schlägerei beschwerte sich ein Leser bei unserer Zeitung: Wieso wir nicht geschrieben hätten, dass die Täter Ausländer sind?

    Auf diese Frage war die Antwort einfach: Die Schläger heißen Markus S. und Sebastian L. Sie sind so deutsch, wie man nur sein kann. Ihr Opfer war Dominik Brunner, jener Mann, der zum leuchtenden Beispiel für Zivilcourage geworden ist.

    In anderen Fällen ist die Sache schwieriger. Denn es gibt durchaus einen Grund, die Herkunft von Tätern zu verschweigen, wenn sie ausländisch ist: falls es keinen ursächlichen Zusammenhang gibt. Geht es nach dem Pressekodex, wäre sie also auch dann nicht erwähnt worden, wenn die Münchner S-Bahn-Schläger aus der Türkei, dem Kosovo oder Russland stammen würden.
    Gilt auch für Religionen

    Immer wieder führt dies zu Irritationen: Wollen die Medien etwas vertuschen? Trauen sie sich nicht, Ross und Reiter zu nennen? Keineswegs. Aber bei einer gewöhnlichen Schlägerei mag es um Fußball gegangen sein, um Eifersucht oder um Geld. Dann ist die Herkunft egal: Laut Ziffer 12 des Pressekodex sollte die Nennung unterbleiben. Schlägt aber jemand zu, weil er als „Kanake“ beschimpft worden ist oder weil libanesische und russlanddeutsche Cliquen um ihr Revier ringen, sieht die Lage anders aus: Diese Umstände sollten genannt werden.

    Ein anderes Beispiel aus der Praxis zeigt, dass es nicht nur um ethnische Minderheiten geht: Tötet eine Mutter als Mitglied einer fundamentalistischen Freikirche ihre Tochter, ist die Zugehörigkeit zu der religiösen Gemeinschaft vielleicht interessant, für die Tat zunächst aber nicht wichtig. Erst wenn die Frau angibt, ihre Tochter sei vom Teufel besessen gewesen, kann ein Journalist davon ausgehen, dass der religiöse Hintergrund relevant ist – ohne dass die genaue Glaubensrichtung genannt werden muss. Sagt die Mutter aus, der Prediger habe ihr zur Tat geraten, kann neben der Religiosität an sich aber auch der genaue Name der Kirche relevant sein.

    Der Grund solcher Abwägungen ist häufig auch rechtlicher Natur. Das Presserecht schützt jeden Menschen vor zu weit gehender Berichterstattung. Ob ein Dieb etwa schwul ist oder nicht, hat mit der Tat nichts zu tun. Es zu berichten, verletzt seine Privatsphäre. Ob er Buddhist oder Atheist ist, katholisch oder evangelisch, spielt ebenfalls keine Rolle. Und ob er aus dem Irak oder Nigeria kommt, ist in vielen Fällen eben auch nicht relevant.

    Der Pressekodex sagt, dass die unmotivierte Nennung von Religion oder Ethnie Diskriminierung Vorschub leisten kann. „Es gibt eindeutige wissenschaftliche Studien über eine solche Wirkung von Sprache“, erläutert Ella Wassink, Referentin des Deutschen Presserats. „Wir wissen, dass viele Leser und auch Journalisten die Frage der Herkunft interessant finden. Aber an den schädlichen Einflüssen kann es keinen Zweifel geben. Alle Fachleute warnen davor“, sagt Wassink. In den meisten, zumal kleineren Fällen sei es belanglos, ob ein Dieb deutschstämmig sei oder nicht: Die Tat bleibe die gleiche. Anders sei es bei Morden mit kulturellem Hintergrund oder wenn die Polizei auf ein Massenphänomen hinweist wie bei sogenannten Klau-Kindern aus Sinti- und Roma-Familien. „Natürlich muss der Kontext dann klar benannt werden.“

    Nach dem Pressekodex haben gerade Minderheiten Anspruch auf Schutz – und Migranten in Deutschland sind eine Minderheit. Der Titel „Türke schlägt Frau“ etwa ist dazu geneigt, alle Türken als tendenziell gewalttätig darzustellen, weil die (deutsche) Mehrheit nach wissenschaftlicher Beobachtung vom einzelnen Fall gern auf den Rest der Gruppe schließt. Den Titel „Deutscher schlägt Frau“ würde es dagegen auch ohne Pressekodex kaum geben – das Deutschtum wäre ja hier keine Besonderheit, und dass sich Deutsche in der Folge selbst benachteiligen, ist mithin unwahrscheinlich. Bei Minderheiten sieht es aber eben anders aus.

    Oft ist die Zuschreibung solcher Eigenschaften auch falsch oder schwierig. Selbst in offiziellen Polizeiberichten tauchen „Türken“ auf, die in Deutschland geboren sind, in der dritten Generation hier leben, fließend Deutsch sprechen. Sie sind dann allenfalls türkischer Herkunft – vielleicht aber auch griechischer, armenischer oder kurdischer, so genau nehmen es viele nicht. Andere Täter haben vielleicht einen deutschen Pass, verstehen jedoch kein Wort. Der nächste sieht aus wie ein Bilderbuchdeutscher, ist aber aus der Ukraine.

    Wollen sich Polizisten um eine exakte Einordnung drücken oder kennen sie nicht, sprechen sie gerne vom „südländischen Aussehen“. Das mag auf Island Sinn ergeben, in Deutschland nicht. Dunkles Haar zu haben und im Urlaub gewesen zu sein bringt auch Deutsche in das Raster. Entsprechend übernehmen die Medien solche Beschreibungen ungern und allenfalls dann, wenn es ein Merkmal für die Fahndung ist oder es sich um eine Gruppe handelt, deren genaue Wurzel irrelevant ist – aber deren Eigenschaft als reisende Bande einen größeren Bezug zur Tat hat als bei einem Einbruch, den Friedrich Müller aus der Nachbarschaft verübt.

    Aussagekräftiger als die Herkunft ist als Merkmal von Straftätern laut Experten übrigens die Schicht (siehe unten). „Mini-Jobber tötet Nebenbuhler“, „Hauptschüler ersticht Kind“ oder „Arbeitsloser schlägt Ehefrau“ wären jedoch Titel, die bei den betroffenen Gruppen wohl insgesamt wenig Gegenliebe wecken, will man doch mit den schwarzen Schafen nicht in einen Topf geworfen werden.

    Wer über die Herkunft in einem Bericht nichts findet, mag sich seinen Teil ja denken – ohne aber vorschnell zu sein, wie der Fall Brunner belegt. Dass auch Journalisten auf solche Stereotype hineinfallen können, zeigt eine andere Episode. Die „Bild“-Zeitung las im Polizeibericht von zwei Messerstechern mit besagter „südländischer Herkunft“. Im Artikel nannte sie die Täter forsch „Murat G.“ und „Nasir L.“. Dumm nur, als sich sehr rasch zeigte: Beide hatten treudeutsche Namen, von einem Migrationshintergrund war keine Spur. Die „Bild“-Zeitung kassierte eine Rüge des Presserats.


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