Maschinenfabrik Spaichingen geht weg

22. Mai 2014

Region Rottweil. Die Maschinenfabrik Spaichingen will den Standort Spaichingen aufgeben, wie sie noch einmal gestern mitteilte. Der zerstrittene Gemeinderat, CDU und Grüne contra Bürgermeister Schuhmacher, Freie Wähler und FDP, hatte gegen ein von der Firma gefordertes Nahwärmenetz gestimmt. Hier die Pressemitteilung:

„Mit Bedauern hat die Geschäftsleitung der MS Spaichingen GmbH in der gestrigen öffentlichen Gemeinderatssitzung die mehrheitliche Entscheidung des Gemeinderates zur Kenntnis genommen, die in Folge einer Aussiedlung der MS innerhalb der Stadt Spaichingen entgegensteht.
Monatelange ergebnislose Gespräche und mehrere unterbreitete Lösungsansätze gingen dieser Entscheidung voraus. Darüber hinaus hätte die MS gegenüber einem anderen, bereits geprüften Standort, in Spaichingen Mehraufwendungen in Höhe von rund 5 Millionen Euro bei einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 40 Millionen Euro in Kauf genommen.
Aufgrund der erfreulichen Geschäftsentwicklung der letzten Jahre sowie der Wachstumsprognosen, sieht sich die MS Spaichingen GmbH veranlasst, umgehend Alternativlösungen in die Wege zu leiten. Die Verhandlungen mit der Stadt Spaichingen wurden daher eingestellt.
Unser Dank gilt an dieser Stelle insbesondere Herrn Bürgermeister Schuhmacher und den Fraktionen der FDP und der Freien Wähler, die die große Chance für die Stadt Spaichingen, bezogen auf ein zukunftweisendes und nachhaltiges Wärmenetz in Kombination mit der Ansiedlung eines Gewerbeparks aus der Bestandsimmobilie mit rund 26.000 Quadratmeter Nutzfläche, erkannt und den Vorschlag der MS vollumfänglich befürwortet haben.
Die MS beginnt nun unmittelbar mit den Planungen an einem Alternativstandort, um den Umzug ihres Geschäftsfeldes Motorentechnik in der Weihnachtsperiode 2015/2016 sicherzustellen. Im Anschluss daran ist in einem zweiten Schritt der Umzug des Geschäftsfeldes Schweißtechnik und der Verwaltung vorgesehen, so dass der aktuelle Standort Spaichingen nach etwa vier Jahren aufgegeben wird.“

Die Maschinenfabrik gehört seit Jahrzehnten zu den größten Arbeitgebern in Spaichingen und zahlte viel Gewerbesteuer. Der Abzug ist in drei oder vier Jahren, im Gespräch ist Aldingen. Links:

Die entscheidende Gemeinderatssitzung! Guck da!
Stimmen nach der Sitzung! Guck da!
Maschinenfabrik Homepage, guck da!

Mal gucken, wie die Gemeinderatswahl in Spaichingen jetzt läuft. Kenn‘ mich bei der Diskussion nicht aus, aber wenn die CDU in Wirtschaftsfragen mit den Grünen stimmt, ist sie nicht ganz dicht.

2 Antworten to “Maschinenfabrik Spaichingen geht weg”

  1. Schantle Says:

    Die Spaichinger spinnen sowieso, einige wollen schon lang ihren Schultes Schuhmacher vernichten:

    Spaichinger Schultes soll vernichtet werden

  2. Schantle Says:

    Und noch zu Rottweil-Neukirch

    Maschinenbau Paul kauft Christof Reinhardt

    Rottweil. Der Geschäftsbetrieb der insolventen Firma Christof Reinhardt aus Rottweil-Neukirch ist gerettet. Dies teilt der Insolvenzverwalter Albert Hirt aus Rottweil mit. Das Unternehmen, Spezialist für den Bau von Kappsägen und Sägeanlagen, wird zum Ende des Monats von der renommierten Maschinenbaufirma Paul, Dürmentingen, übernommen.

    Der Übernahmevertrag ist unterzeichnet und, so der Rottweiler Insolvenzverwalter in der Pressemitteilung, innerhalb einer Rekordzeit von weniger als vier Wochen zustande gekommen.

    Dies sei vor allen Dingen der konstruktiven und effizienten Mitwirkung der Erwerberin, der Familie Reinhardt und der Hauptgläubigerbank zu verdanken. Ein Wermutstropfen, so der Insolvenzverwalter Hirt, begleite allerdings die erfolgreiche Sanierung. Von den knapp 30 Vollzeitarbeitsverhältnissen müssten sieben gekündigt werden. Dies sei laut Insolvenzverwalter eine Folge der wirtschaftlichen Entscheidung, die Fertigung der Einzelteile zukünftig nach Dürmentingen zu verlagern, da dort ein wesentlich besser ausgestatteter Maschinenpark zur Verfügung stünde, der auch die kostengünstigere Produktion von Einzelteilen ermögliche.

    Da die Firma Paul auch das Betriebsgelände in Rottweil-Neukirch gekauft hat, geht Insolvenzverwalter Hirt aber von einer langfristigen Standortstrategie der Erwerberin aus.


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